Misfires (P0300,P0303) treiben mich in den Wahnsinn

PalomaTheVictorian

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23. November 2025
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Hallo zusammen! So ich stelle mal mein Problem Kind vor, Celica T23 1zz Baujahr 2000, ich hab dieses Auto vor 7 Monaten gekauft als Projekt, wollte schon immer diesen Celica haben, Traum Auto seit längerem. Kurzum das Auto hatte schon mehrere Baustellen an den man arbeiten musste und sieht soweit so gut aus, aaaaaber wäre da nur nicht dieses leuchtende Lämpchen das kein Auto Besitzer gern sieht.
Vor ein paar Wochen bei einer Probefahrt erschien das erste mal die MKL, Codes ausgelesen und das VVT Ventil oder OCV bin nicht sicher wie es auf deutsch genannt wird (hab mir die meisten teile auf englisch gemerkt) war defekt, mit defekt meine ich durch die Mitte gebrochen im Motor feststeckend defekt :) xD. Hab es dann irgendwie geschafft mit OP Präzision rauszuholen und gegen ein neues getauscht (original Toyota). Seit dem blieb die MKL aber immer noch an und diesmal Codes für zündausetzer (misfires) P0300, P0303.
Hab mich dann mal wieder schlau gemacht, Information Recherche wie nicht mal in meiner Schulzeit vorkam.
Um die unschöne Wahrheit herauszufinden das misfires so viele Ursprünge haben können wie man selbst Geld und zeit hat um Teilchen zu ersetzen und reparieren :´)
Naja aber man kann ja nicht einfach so Aufgeben wenn man es auch sowieso schon so weit geschafft hat.
Wichtig sind einige Sachen zu erwähnen, der Celi hat LPG installiert, klingt verrückt hab den aber schon so gekauft, Motor Leistung fühlt sich immer noch sehr gut an, keine verzögerte Reaktion wenn man auf gas tritt, power ist scheinbar da, aber im Leerlauf geht die Drehzahl einfach zu tief... zwischen 640 und 750 D/min. Manchmal wen man fährt und dann bremst sogar noch tiefer.
Kompression Test dezent alle Zylinder zwischen 11,7 und 11 bar.
Hab schon den Zündspulen tausch gemacht um zu sehen ob der code sich bewegt zu nen anderen Zylinder, negativ.
Mit Einspritzdüsen das gleiche, auch nicht bewegt.
MAF wurde mal gereinigt, IAC auch komplett sauber gemacht und kalibriert um U/min zu höhen.
Viele Ground Points auch von Korrosion befreit. Zündkerzen sind NGK neu, Zündspulen Denso nicht neu.
Einspritzdüsen scheinen auch nicht verstopft zu sein.
Vielleicht vergesse ich noch Sachen die gemacht worden sind, aber ich bin schon so ziemlich genervt von dem ganzen, weiß nicht mehr wie es weiter gehen soll, Mechaniker meinte schon könnten Ventile sein, aber ihr wisst ja was da für kosten entstehen können.
Ich freue mich auf euren rat oder ähnliche Erfahrungen,
Viele Grüsse!
 
Verkabelung der Zündspulen bis zur ECU anhand des Schaltplans kontrollieren UND BRÜCKEN! Ohne Schaltplan nicht möglich. Und BRÜCKEN MUSS SEIN! Um unsichtbare Verkabelungsprobleme gänzlich auszuschliessen.

Suche im Forum benutzen nach: Fehlzündungen! Und nach P0303!
Habe ich alles im Detail samt Oszi Signal-Messungen und exakten Erklärungen des Systems und Erklärungen mit Schaltplan schon dutzende Male erklärt, welche Vorgehensweise bei einem Fehlzündungsfehler nötig ist, wenn Probleme an der Spule / Kerzen / Zylinder augeschlossen sind.
 
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Hallo CRX_Fan, danke für die Antwort, Schaltplan von dieser Verkabelung habe ich leider noch nicht und mit den brücken weiß auch nicht richtig was gemeint ist oder wie es gehen soll... Dein Post im Forum konnte ich noch nicht finden, zwar einige threads im Zusammenhang zu den P0303 code aber nicht mit allen den Details die du erwähnst.
Vielleicht hilft auch zu sagen das ich den Alternator wechseln musste da der andere komplett kaputt war, hab dann einen AS Alternator eingebaut sollte kompatibel sein aber hat 10 amp mehr als der denso also weiß ich nicht ob es einen Einfluss hat. Nach den Einbau ist auf jeden fall eine Sicherung durgebrannt und das Auto spinnte mit der Elektronik die ersten male, danach schien es zu funktionieren, aber Beifahrer Fenster geht nicht mehr...
 
- in dem Auto keine Zubehör Lichtmaschinen verbauen, nur Denso. LIeber 20 Jahre alte gebrauchte Toyota Denso, als ein neues Zubehör Billig Teil verwenden.

- Sicherung aut es nach lichtmaschinenwechsel raus, wenn man mit dem Versorgungskabel irgendwo gegen kommt, wenn man beim Wechsel die Batterie nicht abgeklemmt hat

- wenn es eine Hauptsicherung rausgeknallt hat, muss das Fenster neu angelernt werden

- wenn der Fehler mit den Fehlzündungen exakt erst seit dem Umbau der Lichtmaschine ist, kann ja nur dabei etwas schief gelaufen sein
 
Ich lese gerade, dass der einen Gasumbauschrott hat... dann klinke ich mich hiermit aus. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg.
 
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Mechaniker meinte schon könnten Ventile sein, aber ihr wisst ja was da für kosten entstehen können.
Beim 1zz und 2zz nutzt sich der Auslassventilsitz beim Betrieb mit Autogas schneller ab.
Der Grund: Benzin verdampft im Ansaugtrakt und entzieht dabei Wärme, was bei der Konstruktion von dem Motor mit einberechnet wurde. Diese Verdampfungskühlung senkt die Temperatur an den Ventilen und fehlt jetzt, da Autogas dagegen bereits gasförmig ankommt und den Motor keine Wärme entzieht. Dadurch steigen die Ventiltemperaturen deutlich.

Die höhere Hitze lässt den Ventilsitz schneller einlaufen. Das Ventil wandert tiefer in den Sitz, das Ventilspiel wird zu klein und das Ventil kann im warmen Zustand nicht mehr vollständig schließen, obwohl es tiefer sitzt. Es bleibt ein kleiner Spalt offen, Kompression geht verloren und der Zylinder zündet unregelmäßig – beim 1ZZ meist Zylinder 3, weil dieser am heißesten läuft.

Ein Druckverlust-Test zeigt sicher, ob das Auslassventil undicht ist. Entweicht die Luft aus dem Auspuff, ist das Auslassventil betroffen. Dann muss entweder das Ventilspiel neu eingestellt oder das Ventil samt Sitz erneuert werden.

(Alternativ ein Leistungsprüfstand aufsuchen und prüfen, ob wirklich die volle Leistung noch anliegt im Benzinbetrieb)

Gruß
 

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Beim 1zz und 2zz nutzt sich der Auslassventilsitz beim Betrieb mit Autogas schneller ab.
Der Grund: Benzin verdampft im Ansaugtrakt und entzieht dabei Wärme, was bei der Konstruktion von dem Motor mit einberechnet wurde. Diese Verdampfungskühlung senkt die Temperatur an den Ventilen und fehlt jetzt, da Autogas dagegen bereits gasförmig ankommt und den Motor keine Wärme entzieht. Dadurch steigen die Ventiltemperaturen deutlich.

Die höhere Hitze lässt den Ventilsitz schneller einlaufen. Das Ventil wandert tiefer in den Sitz, das Ventilspiel wird zu klein und das Ventil kann im warmen Zustand nicht mehr vollständig schließen, obwohl es tiefer sitzt. Es bleibt ein kleiner Spalt offen, Kompression geht verloren und der Zylinder zündet unregelmäßig – beim 1ZZ meist Zylinder 3, weil dieser am heißesten läuft.

Ein Druckverlust-Test zeigt sicher, ob das Auslassventil undicht ist. Entweicht die Luft aus dem Auspuff, ist das Auslassventil betroffen. Dann muss entweder das Ventilspiel neu eingestellt oder das Ventil samt Sitz erneuert werden.

(Alternativ ein Leistungsprüfstand aufsuchen und prüfen, ob wirklich die volle Leistung noch anliegt im Benzinbetrieb)

Gruß

Hi! Vielen dank für die Antwort, ich hatte mich auch schon erkundigt ob LPG beim Celi mehr Probleme auslösen kann in manchen Fällen, und es stand auch genau so da, das die ventilsitze dann unter mehr Belastung sind. Die Sache ist halt in den Monaten wo ich Probefahrten gemacht habe (die sehr wenig waren da noch kein TÜV) bin ich immer auf Benzin gefahren, auf gas bis jetzt nur ein kurzes mal und da war die MKL schon viel früher an, hatte komplett vergessen zu schreiben das der Motor anscheinen ein Austausch Motor mit 43.000km sein soll.
Ich sag anscheinend weil der Verkäufer mir keine Rechnung oder wirklich eindeutigen Beweis gab, sondern die eBay anzeige von dem Motor den er auch meinte persönlich abgeholt zu haben. Dan stand das Auto angeblich vier Jahre in der Werkstatt wurde aber nie wirklich zum laufen gebracht und wurde dann noch weitere 11 Jahre vernachlässigt bis ich den geholt hab.
Die ersten Probefahrten erschien auch die MKL nicht, es fing bei einer probefahrt an wo ich ein bisschen länger gefahren binn dan hatte ich die MKL für defekten nockenwellen sensor und zündausetzer, nockenwellen sensor wurde getauscht und fehler ging dan weg, aber zündausetzer codes blieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim 1zz und 2zz nutzt sich der Auslassventilsitz beim Betrieb mit Autogas schneller ab. Der Grund: Benzin verdampft im Ansaugtrakt und entzieht dabei Wärme. Diese Verdampfungskühlung senkt die Temperatur an den Ventilen. Autogas kommt dagegen bereits gasförmig in den Motor und entzieht keine Wärme. Dadurch steigen die Ventiltemperaturen deutlich.

Die höhere Hitze lässt den Ventilsitz schneller einlaufen. Das Ventil wandert tiefer in den Sitz, das Ventilspiel wird zu klein und das Ventil kann im warmen Zustand nicht mehr vollständig schließen, obwohl es tiefer sitzt. Es bleibt ein kleiner Spalt offen, Kompression geht verloren und der Zylinder zündet unregelmäßig – beim 1ZZ meist Zylinder 3, weil dieser am heißesten läuft.

Ein Druckverlust-Test zeigt sicher, ob das Auslassventil undicht ist. Entweicht die Luft aus dem Auspuff, ist das Auslassventil betroffen. Dann muss entweder das Ventilspiel neu eingestellt oder das Ventil samt Sitz erneuert werden.

Hi! Vielen dank für die Antwort, ich hatte mich auch schon erkundigt ob LPG beim Celi mehr Probleme auslösen kann in manchen Fällen, und es stand auch genau so da, das die ventilsitze dann unter mehr Belastung sind. Die Sache ist halt in den Monaten wo ich Probefahrten gemacht habe (die sehr wenig waren da noch kein TÜV) bin ich immer auf Benzin gefahren, auf gas bis jetzt nur ein kurzes mal und da war die MKL schon viel früher an, hatte komplett vergessen zu schreiben das der Motor anscheinen ein Austausch Motor mit 43.000km sein soll.
Ich sag anscheinend weil der Verkäufer mir keine Rechnung oder wirklich eindeutigen Beweis gab, sondern die eBay anzeige von dem Motor den er auch meinte persönlich abgeholt zu haben. Dan stand das Auto angeblich vier Jahre in der Werkstatt wurde aber nie wirklich zum laufen gebracht und wurde dann noch weitere 11 Jahre vernachlässigt bis ich den geholt hab.
Die ersten Probefahrten erschien auch die MKL nicht, es fing bei einer probefahrt an wo ich ein bisschen länger gefahren binn dan hatte ich die MKL für defekten nockenwellen sensor und zündausetzer, nockenwellen sensor wurde getauscht und fehler ging dan weg, aber zündausetzer codes blieben.
Na ja, bei einem 20 Jahre alten Auto mit sicherlich acht oder mehr Vorbesitzern kommen zwangsläufig einige Überraschungen zum Vorschein. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, wenn man eine Celica kaufen möchte.

Zuerst sollte man die typischen Schwachstellen berücksichtigen, die die Celica ohnehin hat, und anschließend die zusätzlichen Schäden, die durch frühere Besitzer entstanden sein könnten – ganz zu schweigen von der inzwischen immer schwieriger werdenden Teileversorgung.

Am besten prüfen, was tatsächlich durch die Gasanlage beschädigt wurde oder ob der Fehler vielleicht in der Gasanlage selbst liegt. Dennoch wäre es sinnvoll, die Anlage komplett auszubauen und austragen zu lassen.

Je nach Zustand der Karosserie sollte man dann planen, wie lange das Fahrzeug voraussichtlich noch durchhalten wird, welche Ersatzteile benötigt werden und wie man das Auto wieder in einen guten Zustand bringt – um anschließend möglichst lange Freude daran zu haben.

So würde ich vorgehen..

Nützliche Beiträge dazu findest du hier im Forum..

Gruß
 
Na ja, bei einem 20 Jahre alten Auto mit sicherlich acht oder mehr Vorbesitzern kommen zwangsläufig einige Überraschungen zum Vorschein. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, wenn man eine Celica kaufen möchte.

Zuerst sollte man die typischen Schwachstellen berücksichtigen, die die Celica ohnehin hat, und anschließend die zusätzlichen Schäden, die durch frühere Besitzer entstanden sein könnten – ganz zu schweigen von der inzwischen immer schwieriger werdenden Teileversorgung.

Am besten prüfen, was tatsächlich durch die Gasanlage beschädigt wurde oder ob der Fehler vielleicht in der Gasanlage selbst liegt. Dennoch wäre es sinnvoll, die Anlage komplett auszubauen und austragen zu lassen.

Je nach Zustand der Karosserie sollte man dann planen, wie lange das Fahrzeug voraussichtlich noch durchhalten wird, welche Ersatzteile benötigt werden und wie man das Auto wieder in einen guten Zustand bringt – um anschließend möglichst lange Freude daran zu haben.

So würde ich vorgehen..

Nützliche Beiträge dazu findest du hier im Forum..

Gruß
Hallo,

Definitiv wusste ich schon von Anfang an auf was ich mich einlasse, es hätte auch viel schlimmer aussehen können bis jetzt, aber das interessente and dem ganzen ist das Roststellen allgemein an meinen Celi viel besser aussehen als bei anderen die sich sogar für gutes geld verkauften. Da das auto jahrelang abgemeldet war hat es nicht so sehr unter den harschen wetter bediengungen gelitten, vor allem winter strassen.

Was Motor angeht un soweiter werden wir nie die komplette Wahrheit herausfinden aber das ist nicht schlimm wollte schon immer kfz mechanik lernen hahaha dan macht man halt die reparaturen meistens selber und kennt das auto somit in und auswendig.
Gute Neuigkeiten sind das endlich nach 7 monaten arbeit das auto es durch TÜV geschafft hat. Davor bin ich ne längere strecke gefahren um den wirklich zum laufen zu bringen, da es auch möglich sein könnte das die MKL und zündausetzer erschienen durch zu langem anspringen und immer hauptsächlich leerlauf, kann sich ja dreck um die ventile gebildet haben, bis jetzt ist die MKL nicht wieder aufgetaucht, man wird sehen mit der zeit. Erstmal freue ich mich das nach 13 jahre stillstand der Celi wieder ins leben erwacht wurde!

LG
 
Was Motor angeht un soweiter werden wir nie die komplette Wahrheit herausfinden aber das ist nicht schlimm wollte schon immer kfz mechanik lernen hahaha dan macht man halt die reparaturen meistens selber und kennt das auto somit in und auswendig.
Da solltest du dir aber eine alten Kfz-Gesellen für die Lehre aussuchen. Die heutigen Kfz-"Mechatroniker" wissen meist bloß noch, wie man Fehler ausliest und warten nur noch darauf. dass die Software ihnen auch noch sagt, in welchem ebay-Shop man die Ersatzteile am günstigsten bekommt.
Falls ich jemandem jetzt auf den Schlips getreten haben sollte: Ich selbst habe mal KFZ-"Schlosser" gelernt und weiß, wovon ich rede.
Zu deinem Problem hat CelicaTech ja schon ganz richtig auf die Problematik durch Gas-Anlagen hingewiesen. Dem kann ich nur zustimmen. Als meine Tochter sich vor ein paar Jahren ihre Celica geholt hat war da auch eine Gasanlage verbaut. Die habe ich sofort komplett rausgeschmissen und austragen lassen. Euro3 hat sie ja trotzdem behalten und bei so kleinen Motoren, die ihre Kraft aus der Drehzahl holen, bringt eine Gasanlage eh kaum Ersparnis im Verhältnis zu den Verschleißkosten und der zusätzlichen Gas-Überprüfung zum TÜV.
 
Da solltest du dir aber eine alten Kfz-Gesellen für die Lehre aussuchen. Die heutigen Kfz-"Mechatroniker" wissen meist bloß noch, wie man Fehler ausliest und warten nur noch darauf. dass die Software ihnen auch noch sagt, in welchem ebay-Shop man die Ersatzteile am günstigsten bekommt.
Falls ich jemandem jetzt auf den Schlips getreten haben sollte: Ich selbst habe mal KFZ-"Schlosser" gelernt und weiß, wovon ich rede.
Zu deinem Problem hat CelicaTech ja schon ganz richtig auf die Problematik durch Gas-Anlagen hingewiesen. Dem kann ich nur zustimmen. Als meine Tochter sich vor ein paar Jahren ihre Celica geholt hat war da auch eine Gasanlage verbaut. Die habe ich sofort komplett rausgeschmissen und austragen lassen. Euro3 hat sie ja trotzdem behalten und bei so kleinen Motoren, die ihre Kraft aus der Drehzahl holen, bringt eine Gasanlage eh kaum Ersparnis im Verhältnis zu den Verschleißkosten und der zusätzlichen Gas-Überprüfung zum TÜV.

Bei solchen pauschalisierten Aussagen muss ich defintiv ein Veto einlegen.
Was ich bestätigen muss, ist, dass viele junge Mechaniker nicht mehr für das Thema
Fahrzeugtechnik brennen und emotionslos, leidenschaftslos mit Autos arbeiten. Das ist der Sozilaisierung der letzten Jahrzehnte (Generation Greta) geschuldet.

Was ich aber nicht so stehen lassen kann ist die Aussage, das der Computer ja einem die ganzen Fehler samt Lösungen anzeigt. Das ist schlicht weg falsch.

Fahrzeugtechnik ist seit vielen Jahren extrem komplex geworden. Die Tester zeigen einem, was die ECUs an Störungen entdeckt haben. Aber in den meisten Fällen geht es erst dann so richtig los. Und jetzt kommt das zum tragen, was eben in den letzten Jahren fabriziert wurde. Die jeweiligen Themengebiete wurden aufgeteilt. Sprich in dem Fall kommt dann ein spezialisierter Mechaniker, meist der Diagnosetechniker oder ein Systemtechniker ins Spiel, der sich eben mit der extrem komplexen Thematik perfekt auskennt. Fehlersuche an Busssystemen, Interpretation von Adaptionswerten, Kalibrierwerten, Codierungen und Live Werten...das nimmt einem nicht der Tester ab, man muss das immer noch selbst bewerten und die geführte Fehlersuche selbst abarbeiten. Und diese Techniker müssen regelmäßig zu Schulungen, damit sie ihren Status nicht verlieren, sonst kann die Werkstatt nicht mehr die Systemtechnikerzeiten abrechnen.

Diese Themen sind so ultrakomplex, das ich stundenlang Beispiele aufzeigen könnte, wo eben nicht der„Tester alles“ macht. Und das ist ist die Regel. Und deswegen wurden die Arbeitsfelder eben auch aufgeteilt, weil ein normaler Mechaniker wie man ihn „von Früher“ kennt, sich gar nicht sotief in alle Themenfelder einarbeiten kann.

Und das Thema „Teiletauschen“ ist auch ein Problem, das von den Herstellern forciert wurde. Teilweise auch durch den Gesetzgeber im Rahmen von Gewährleistungsrechten und auch Produkthaftungsgesetzen. Selbst wenn man ein Defekt an einem Teil einzeln repariert könnte, sehen die Hersteller oftmals einen Austausch des ganzen Teils vor, an das ich mich dann bei einem Vertragshändler halten muss! Bei freien Werkstätten ist das nochmal anders - aber auch da machen einem oft Produkthaftungsgesetze oder Gewährleistungsgesetze einen Strich durch die Rechnung, wenn man regelkonform arbeiten will und keine Abmahnung riskieren will (wenn ich z.B. ein Ersatzteil für ein Getriebe selbst an einer Drehbank baue, weil es das vielleicht nicht einzeln gibt, dürfte ich das streng genommen gar nicht einbauen).

Und wie gesagt...die Themen gehen noch viel weiter und sind noch komplexer, da mittlerweile jedes einzelne Bauteile in sich selbst hochkomplex geworden ist...von der Abgasanlage mit Reinigungssystemen, über Scheinwerfer, Rädern und sämtlichen Einzelsystemen...deren Funktionsweisen verstanden werden müssen, um eine korrekte Fehlersuche an ihnen zu betreiben und den Fehler auchzu finden. Oder das simple austauschen einer Batterie...heute ohne Stützakku / Notstromsystem, Eintrag ins Batteriemanagementsystem, Auswahl der richtigen Batterietechnologie, Neukalibrierungen, bis hin zum richtigen Ladeprogramm / Ladegerät undenkbar. Alleine die Diagnose, wie sich die Lichtmaschine verhäl und wie die Batterie im Managementsystem geladen wird...dafür gibtes DUTZENDE Parameter, die man bewerten muss!

Ebenso Kalibrierungen und Messwertüberwachung und Bewertung von Kameras nach Achsvermessungen oder arbeiten an der Karosserie. Jede einzelne Komponente erfordert mittlerweile weitere, komplexe Arbeiten. Und das erfordert Schulungen, Schulungen, Schulungen. Wenn man Fahrzeuge in den Bremsenbrüfstandsmodi versetzen muss, um einen Bremsenprüfstand fahren zu können und den Tester mit dem Bremsnprüfstand verbinden. Und Scheinwerfer Einstellungen ein kamerabasiertes Einstellsystem erfordern und dieses mit dem Fahrzeug verbunden werden muss und dann gewisse Seuqnzen durchlaufen werden müssen. Wenn Softwarefehler einen bei der Diagnose auf die völig falsche Fährte locken. Man Kabelbrüche oder Übergangswiderstände sucht, an Autos mit 50 ECUs und entsprechender Verkabelung man
sich da einen riesigen Plan erstellen muss, wie man vorgeht. Sowohl analog, als auch Digital (Ringbruchdiagnosen, Oszi, etc.). (ECUs und Verkabelungen werden aber tendentiell weniger, da es immer mehr kombinierte ECUs gibt, die einzelne ECUs überflüssig machen)

Und immer mehr Bauteile übernehmen auch immer mehr Aufgaben. Simples Beispiel Glühkerze...früher nur zum Vorglühen...heute auch zum Zwischenglühen und Nachglühen in gewissen Betriebsbedingungen und zur Brennraumdruckmessung. Und so ist es mit vielen Bauteilen geworden. Reifen...mittlerweile mit RDKS...richtige RDKS Sensoren auswählen, programmieren, anlernen, aktivieren....Niederquerschnittsreifen, die nach WdK Zertifizierung auf WdK zertifizierten Maschinen und entsprechenden Werkzeugen montiert werden müssen (inkl. Vorheizofen für UHP Reifen, da im Gewährleistungsfall nachgewiesen werden muss, das konform montiert wurde). Auch da wieder Schulungen, Schulungen, Schulungen....Klima R1234yf und neue Kältemittel...Schulungen, Schulungen, Schulungen.

Und ich bin ein Mechaniker, der sowohl früher auch noch Vergaser eingestellt ohne autom. Kaltstarteinrichtung sondern mit Choke, an Jetronic Anlagen Mengenteiler zerlegt hat (und immer noch an solchen Anlagen arbeitet) und Zündaussetzer mit dem Pumpsprüher suchen musste und ZZP mit dem Strobo abgeblitzt und Verteiler eingestellt, ja sogar noch Zündkontakte getauscht hat. Ich habe eben noch alte 70er 80er Jahre Fahrzeuge reparieren dürfen, aber eben auch aktuell modernste Fahrzeuge.

Und aktuell ist es so, das aufgrund der EU Cybersicherheit Vorgaben immer öfter SFD (SchutzFahrzeugDiagnose) sprich Komponentenschutz Modelle verbaut werden, in dessen Steuergeräte ich nur reinkomme, wenn ich einen Freigabecode per Tester an den Herstellerserver sende, der dann eine Freigabe fürdas ECU erteilt und alles loggt, was ich wann gemacht habe. Und den Zugang bekomme ich nur, wenn ich zertifiziert bin. Um diese SERMI /SERMA Zertfizierung zu bekommen, muss ich ein polizeiliches Führungszeugnis vorweisen. Da geht die aktuelle Reise hin.

Und das ist nur ein Promilleauszug von dem, was heute von „Mechanikern“ abverlangt wird.

Es gibt heute eben nun mal, auch aus Kostengründen, für verschiedene Themenfelder verschiedene Betriebe. Getriebeinstandsetzungen, Turboinstandsetzungen, Motorinstandsetzungen, Steuergeräteinstandsetzungen. Alleine aus Kostengründen werden solche Arbeiten direkt an die entsprechenden Betriebe abgegeben, weil eben heute dafür für jedes einzelne Getriebe spezielle Schulungen notwendig sind, aufgrund der Vielfalt. Man könnte als freie Werkstatt gar nicht die Kosten stemmen, um alle diese Schulungen regelmäßig zu unternehmen und alle Spezialwerkzeuge vorzuhalten. Daher gibt man arbeiten direkt an spezialisierte Betriebe ab, die die Erfahrung, die Werkzeuge und das Know How haben für das jeweilige Gebiet. Eben weil die Bauteile alle hochkomplex geworden sind.

Arbeiten und Diagnose an Hochvoltanlagen erwähne ich hier der Einfachheit halber mal nicht. Noch mal ein komplett anderes Themenfeld, das mittlerweile aber auch zum Alltag gehört.

Die Leute jammern auch immer nur rum, warum Werkstätten so teuer geworden sind. Sie wissen nicht, was für ein
Kostenapparat mittlerweile hinter so einer Werkstatt hängt.

Und beim Thema Teile automatisch von eBay bestellen...Mittlerweile gibt es immer mehr Teile mit digitalen Signaturen,
die entsprechend gescannt und im System eingetragen werden müssen, da sie sonst vom Auto nicht angenommen werden.
Und auch Neuteile, die einen QR Code besitzen und den man erst einscannen und beim Herstellerserver dafür eine spezielle Kalibrierung bekommt, die im System aufgespielt werden muss.

Viele Grüße von einem Mechaniker, der die alte analoge Schule noch kennt, ganz ohne OBD Diagnose, aber eben auch die hochmoderne Schule. Und das ist nur ein extrem kleiner Teil, den ich hier aufzeige...ich könnte Stunden und Tage über die Herausforderungen heutzutage quatschen. Ich hatte Glück, das ich zu einer Zeit aufgewachsen bin und ein Alter habe, in der so langsam Computer aufkamen und daher von kleinauf dran bleiben konnte in der Entwicklung im KFZ-Handwerk. Steckst Du heute einen blutjungen 18-jährigen Mechaniker in die 80er Jahre Autos, hätte er ein Problem. Steckst Du einen 70 jährigen Mechaniker, der zuletzt an 80er Jahre Autos gearbeitet hat, in ein 2024er Hybridauto, hätte er ebenso ein Problem.

Ben
 
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Uiuiui, Da hab ich ja was ausgelöst. Ich wollt hier niemand anprangern und teilweise sind meine Anmerkungen leicht satirisch gemeint. So meinte ich nicht, dass der Tester Lösungen für jedes Problem parat hat und auch keine ebay-Shops benennt. Dies war scherzhaft gemeint obwohl meine Erfahrungen mit Mechatronikern ab und zu schon diesen Schluß zuliessen. Da könnte ich wahrhaftig ein Buch drüber schreiben.
Zweifellos ist die ganze Motorentechnik durch die Elektronik komplexer und auch spezieller geworden. Trotzdem ist in erster Linie alles, was ein Motor braucht, um zu laufen Kraftstoff, Luft und Zündung und dies in bestmöglichem Mix. Was ich sagen will ist, dass es mit der Kenntnis, wie etwas mechanisch funktioniert, leichter ist, das Ganze elektronisch nachzuvollziehen als umgekehrt.
Wenn ein Mechatroniker dreimal den Sensor eines Fensterhebers tauscht weil die Scheibe nur zur Hälfte runtergeht und erst dann die Fensterführung überprüft, wie ich das gleich vorgeschlagen habe, um einen losen Niet der Führung zu entdecken, der sich verklemmt und dadurch die Scheibe blockiert hat, sagt das etwas aus. Das letzte war ein Erfahrungsbericht, wovon ich jede Menge aufzählen könnte.
Also nichts für Ungut :cool:
 
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