Individuelle Mobilität war, ist und wird immer einen gewissen finanziellen Einsatz erfordern. Wirtschaftlich günstig fährt man ein Auto eigentlich nur in einem Zeitfenster, wenn es abbezahlt ist und die Kosten für Reparaturen noch nicht an allzu sehr beim Fahrzeugwert ankommen.
Wenn man bei einem Neuwagen aufs Betriebsjahr gerechnet so und so viele Euro in das Fahrzeug steckt, um Leasing- und Finanzierungsraten zu bedienen, den Wertverlust berücksichtigt, kann man auch genug Geld verbrennen. Das finden die meisten Leute völlig okay. Man fährt dann eben ein neues Auto, hat meist dazu nur die Kosten für Inspektionen und Verschleißteile.
Mit zunehmenden Alter des Fahrzeugs steigen dann die Kosten für den Weiterbetrieb, ohne das der Fahrzeugwert mit den erledigten Reparaturen wieder ansteigt oder zumindest gleichbleiben würde. Das ist dann der Punkt, an dem die meisten sich ein neues Auto kaufen. Das wird in dieser Gesellschaft, die vom Verkaufen und ewig steigendem Bruttosozialprodukt lebt, so propagiert und ist so gewollt, nur Nachhaltig ist es gerade auch nicht.
Was macht der Besitzer eines älteren Fahrzeugs, der sich dem entziehen und keinen Neuwagen kaufen will. Er versucht bei den Kosten für den Weiterbetrieb zu sparen. Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder verschleppt er die nötigen Reparaturen und den Werkstattservice oder er fängt selber an, Hand anzulegen.
Da gibt es dann die Fraktion, die berufs- oder hobbybedingt die nötigen Fertigkeiten und Kenntnisse besitzt, und auch die erforderlichen technischen Voraussetzungen erfüllt, auf eine mehr oder weniger gute Werkstattausstattung zurückgreifen kann.
Ich selber gehöre zur anderen Fraktion, die diese Voraussetzungen nicht erfüllt und möchte trotzdem mein altes Auto weiterfahren. Ich bin kein Schrauber, hab keine Garage mit Hebebühne. Nun könnte ich wie viele hier anfangen, mich als Laie selber unter das Auto zu legen und, sofern vorhanden, eine Werkstatt nutzen, in der man gegen Geld selber Schrauben kann.
Am Beispiel des Endschalldämpferwechsels und Tausch des Hitzeschutzblechs kann man dann herausfinden, ob man die völlig korrodierten festgegammelten Befestigungen selber zu lõsen vermag, ohne das die diese Schaden nehmen und nicht mehr zum Anbringen der Ersatzteile zu gebrauchen sind.
Man kann zur Kostenersparnis dabei auch gebrauchte Ersatzteile kaufen, was manchmal bei werkstattüberholten Teilen oder wenig gebrauchten Teilen eine Alternative ist. Aber bei jedem Internetteilehändler findet sich der Hinweis, dass es eben Gebrauchtteile sind, für die keine Garantie übernommen wird. So ein gebrauchtes Hitzeschutzblech ist also bestenfalls Produktionsjahr 2005. Also die Frage, nimmt man so eins, das vielleicht noch zwei drei Jahre hält oder greift man lieber zum Neuteil, das wieder etliche Jahre halten dürfte? Die meisten greifen aus Kostengründen zum Gebrauchtteil, dann kann man sich wieder unter das Auto legen oder in einer Werkstatt stundenlang einmieten und an den eh oft schon geschundenen Befestigungspunken mehr oder weniger laienjaft rumzerren, bis die vielleicht völlig hinüber sind. Was ist nun besser?
Letztlich muss das jeder für sich und sein Auto selber entscheiden.
Die Diskussion kam ja schon mal beim Thema Rostbekämpfung hoch. Klar ist es besser, wenn man es selber machen kann, und sich dafür zum Einwirken der Mittelchen wochenlang Zeit nehmen kann und dabei auch immer eine Hebebühne oder Werkstattgrube zur Verfügung hat. Nur wer hat die Möglichkeiten? Allein die Vielzahl an Korrosionsstop und Schutzmitteln. Und wie kriegt man das gegebenfalls wieder runter, wenn man das falsche Mittel genommen hat oder sich doch noch ein Besseres finden sollte? Da kann man sich wieder das ganze Wochenende unter das Auto legen oder stundenlang in einer Werkstatt einmieten, um das herauszufinden. Letztlich haben die mir auch bei Toyota gesagt, wenn man es richtig machen will, müssen am Unterboden alle Anbauteile ab, Sandstrahlen und ein neuer Korrosionsschutz draufgebracht werden. Das erfordert mindestens ein bis zwei Wochen Werkstattaufenthalt und ein fünfstelliger Betrag wird anschließend zur Begleichung der Rechnung abgerufen.
Oder diese ganzen Anfragen hier zu Problemen mit dem Motor. Da werden auch Motorgeräusche in der Hoffnung hochgeladen, man könne das per Ferndiagnose klären. Letztlich gibt es auch von CRX_Fan nur eine Liste an Möglichkeiten, die in Betracht kommen. Die hilft auch nur in soweit weiter, dass man sie Punkt für Punkt abarbeiten kann, wenn man es selber hinbekommt. Womit man wieder an den Punkt kommt, macht das Sinn und mach ich gegebenfalls dabei noch mehr kaputt oder fahr ich lieber gleich in die Fachwerkstatt?
Meist bekommt man hier nicht mit, wenn die Leute dabei scheitern, manchmal nur dadurch, dass ein neuer Motor oder ein neues Fahrzeug gesucht wird.
Ich hab bis jetzt mit meinen Möglichkeiten versucht, meine Celica nachhaltig und für weitere Betriebsjahre so gut wie es eben geht am Laufen zu halten. Das muss man nicht gut finden und kann es auch anders machen. Das muss wie schon gesagt jeder für sich selbst herausfinden.