Eigentlich hasse ich ja diese Ölzusatz-Threads, aber ich muss da mal meinen Senf zu abgeben
Ein paar Fakten standen ja schon weiter oben, ich roll das ganze aber hier mal komplett auf.
- Zylinderwände haben tatsächlich eine gewisse gewollte Oberflächenrauhigkeit und -struktur, um Schmiertaschen zu bilden und um zu verhindern, daß das Öl allzuschnell abläuft. So soll aufgebauter Ölfilm besser gehalten werden. Die Kolbenbewegung drückt das Öl in diese Vertiefungen, der Kolben läuft auf einem Schmierfilm. Ferner kühlt es auch. Teflonzusätze bringen hier schon mal gar nix, weil sie bei den Temperaturen im Brennraum eh abfackeln. Keramik mag die Temperaturen aushalten und macht die Zylinderwände auch tatsächlich glatter, sofern sich da genug Krempel in den Vertiefungen absetzt. Problem daran ist nur, das dadurch das Öl so schön abläuft, das freut den Motor natürlich richtig beim Kaltstart. Somit wurde grade eine kontruktive Massnahme der Autohersteller zunichtegemacht. Denn das bisschen, was sich dort festgesetzt hat von dem Mittelchen hängt in den Vertiefungen der Zylinderwand. Und was in einer Vertiefung sitzt, hilft dem Kolben überhaupt nicht. Der bewegt sich nämlich logischerweise nicht in diesen Vertiefungen. Soviel also zu den Verschleiss- und damit Verbrauchsmindernden Eigenschaften. Ach, jetzt hab ich ja fast die versprochene Mehrleistung vergessen

Alles Mist und Bauernfängerei.
- Jedes Motoröl hat Additive (Zusätze) , die dem Öl seine Eigenschaften verleihen bzw bereits vorhandene verbessern. Diese altern aber auch mit der Zeit, das Öl wird also immer schlechter, ferner sammelt sich da ja auch Dreck, Benzin etc drin an. Deshalb gibts ja auch die vorgeschriebenen Ölwechselintervalle. Kurzstreckenfahrern sei übrigens empfohlen, öfter mal nach dem Öl zu schauen, besonderes vor und während längeren Fahrten. Mit der Zeit sammelt sich speziell bei Kurzen Strecken eine nicht unerhebliche Menge Benzin im Öl an und man sieht beim Kontrollieren immer nur einen schönen Ölstand, wird der Motor (und damit das Öl) mal richtig über längere Zeit warm, verdunstet das Benzin und es kann dann u.U. schon mal ein wenig eng mit dem Füllstand werden. Zurück zum Thema: Alos, das Öl, was in den Motor kommt, bringt von Haus aus alle nötigen Eigenschaften mit, um den Motor zu schmieren. Klar kann man noch was dazukippen, aber dann kanns vorkommen, das Additive im Motoröl und Additive aus dem Wundermittelchen miteinander reagieren. Und wenn es zu einer Reaktion kommt, wird das ganze Gemisch dadrin unter Garantie NICHT besser - eher schlechter. Auch könnte das Öl so schneller altern.
Ferner kann es anfangen, Klumpen zu bilden (ist mir selbst mir so einem Teflonkram passiert, das ich in meinen Erstwagen reingekippt habe. Damals hab ich auch noch geglaubt, was auf der Packung steht) . Klumpen im Ölfilter und in den kleinen Leitungen und Kanälen sind nicht wirklich gut. Was die chemischen Reaktionen bezüglich Dichtungen angeht, kann ich keine Aussage machen.
Wie das ganze bei Turbomotoren, an denen der Ölstrom auch noch an der wirklich heisse Wellen der Turbine vorbeimuss, weiss ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, das da schon mal schneller was festbrennen kann aufgrund der Temperaturen. Ist aber ne reine Theorie meinerseits. Auch wenn auf manchen Packungen der Zusätze sowas wie "Turbogetestet" draufsteht...
Wenn ich mir ne Bratpfanne über den Schädel haue um zu testen, ob meine Birne das aushält, bin ich auch getestet - ob das nun wehgetan hat oder nicht, ist völlig egal. Aber ich habs getestet
Also egal, ob altes oder neues Auto: Wer das Zeug da reinkippen will und sich dabei besser fühlt, kann das gern tun, ist ja jedem selber überlassen. Nutzen hat es definitiv keinen, auch wenn ich einen runderen Motorlauf etc speziell bei alten Autos nicht absprechen will. Der kann aber ruhig ein bisschen unrund laufen, solang der vernünftig geschmiert wird, passt da auch alles. Wenn das Zeug halten würde, was es verspricht, würden es die Automobilhersteller auch einsetzen. Und wenn der Wechselintervall dann 5x so lang ist, würde er auch 5x so viel kosten. Verlust werden die keinen machen, da sorgen die schon für.
Sollte jemandem hier etwas Ironie und Sarkasmus zwischen den Zeilen aufgefallen sein: Das ist meine ehrliche Meinung dazu, das meiste dürfte auch nachvollziehbar sein
Hier nochmal was zum Thema:
http://www.forschung-nord.de/html/power_plus.htm
Im laufe der Jahre gab es Kunden, wo die Situationen auftraten. Ölschlauch, Wasserschlauch geplatzt, Turbolader ohne Ölversorgung. Die Aggregate hielten trotz der Überbeanspruchung auch weitere 30-40 min durch.
Ich möchte mal nen Turbo sehen, der ne halbe Stunde ohne Öl läuft
Und das gesamte Paket gibt bis zu 25% Mehrleistung? Hmmm...ist das nicht Eintragungspflichtig?
Ich mach hier jetzt Schluss, sonst lasse ich mich noch ewig drüber aus
edit: Ferner gehören einfach keine Ölunlöslichen Stoffe ins Öl rein.