Tuningteile - so billig wie lange nicht (Devisenmarkt)

Dieses Thema im Forum "Sammelbestellungen" wurde erstellt von Raw Denim, 11. Juni 2015.

  1. Raw Denim

    Raw Denim Well-Known Member

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    Hallo allerseits,

    nur als kurze Info für alle, die vielleicht derzeit über den Kauf neuer Teile nachdenken:

    http://www.finanzen.net/devisen/euro-yen-kurs

    Gebt euch mal den Euro/Yen-Kurs im 3-Jahres-Vergleich!
    Im Vergleich zu 2012 ist unsere Währung um ca. 40% stärker geworden - bedeutet im Umkehrschluss, derzeit lässt sich verdammt billig in Japan shoppen :)
    Dass es noch viel billiger wird, würde ich erstmal nicht erwarten: Hochrangige japanische Politiker wie der Notenbankchef haben sich bereits gestern kritisch zu dieser Entwicklung geäußert, irgendwann wird man da sicher gegensteuern (einfach googlen, FOCUS und Co. berichten).
    Also, wer noch parts braucht und die Gunst der Stunde nutzen will: Direkt in Japan zu kaufen ist derzeit so lukrativ wie lange nicht :)
     
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  2. CRX_Fan

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    Kann ich bestätigen. Ich bestelle ab und an mal originale JDM Toyota bei japanischen Toyota Händlern.

    Hier eine Seite die ich wärmstens empfehlen kann:
    http://jp-carparts.com

    Dort sind die meisten Teile mit Preis gelistet, den Rest fragt man an. Man kann auswählen, ob man in Dollar oder Yen per PayPal bezahlen will und der Versand erfolgt mit DHL Express und jetzt festhalten...Ich habe dort Teile bestellt letzten August. Am 11.8 bestellt, am 12.8 hatte ich es bei mir an der Haustür!!!!!! EIN TAG!!! Von Japan nach Deutschland! Zoll direkt an der Haustür bezahlt...und der Versand war noch nichtmal teuer...glaube 20 oder 25 EUR....

    [​IMG]

    Mit Zoll und Versand kriege ich dort immernoch viele Teile günstiger als hier!
     
  3. Raw Denim

    Raw Denim Well-Known Member

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    Oder für Tuning parts halt RHDjapan und Konsorten :)
     
  4. CRX_Fan

    CRX_Fan Super-Moderator Mitarbeiter

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    Da ich jetzt ein paar Fragen bekommen habe, bzgl. der Abwicklung mit JP Carparts, werde ich mal ein paar Dinge dazu erläutern; wie es abläuft, wann es sich lohnt oder nicht lohnt und mit welchen Folgekosten zu rechnen ist!

    Die Preise für die Ersatzteile sind bei JP Carparts teilweise erheblich günstiger als bei unseren deutschen Händlern. Vor allem bekommt man aber auch originale JDM Teile, die hier in Europa nicht verfügbar sind!

    Man darf aber eines nicht vergessen: Neben den Versandkosten kommen noch einige Folgekosten auf einen zu. Diese sind u.a. Einfuhrumsatzsteuer, Zoll, Gebühren der Spediteure.

    Es ist leider in der Regel so, das es sich nicht lohnt, dort originale Standard Ersatzteile zu kaufen, die man hier auch bekommt. Meist wird die Ersparnis durch die Gebühren und Versandkosten wieder aufgehoben!

    Zwei kurze Beispiele:

    Hier eine Bestellung von mir bei JP Carparts. Hierbei handelt es sich um JDM Teile, die man in Europa nicht bekommt, daher spielte es auch keine Rolle, was diese Teile kosteten, da sie benötigt wurden!

    [​IMG]

    Der Preis betrug damals 7.781 YEN. Das waren ca. 56 EUR. Der Versand betrug ca. 3.027 YEN -> 22 EUR per DHL Express. Der Gesamtpreis betrug also 10.808 YEN -> 78 EUR.

    Nach einem Tag war die Ware bei mir in Deutschland, dank DHL Express angekommen. Da die Spediteure das Geld für den Zoll und die Gebühren direkt an der Haustür abrechnen, musste ich nicht zum Zollamt laufen! Die Spediteure berechnen das alles im Vorfeld für den deutschen Zoll bzw. wird das gleich alles am Flughafen geklärt, das man nirgends mehr (wie bei der Post sehr oft) hinlaufen und sein Paket abholen und bezahlen muss.

    Die Rechnung von DHL Express sah wie folgt aus:

    [​IMG]

    Da das Paket unter der Zollfreigrenze von 150 EUR war, musste ich nur die Einfuhrumsatzsteuer zahlen. Berechnet auf den Gesamtbetrag (Ware und Versand) kamen dabei 27,30 EUR raus. Normalerweise sind es nur 19%. Hier waren es mehr…das liegt daran, das der Zoll und DHL das staatliche Recht haben, zu bescheissen. Denn wenn auf dem Paket die Versandkosten nicht als gesonderte Position aufgeführt werden, darf der Zoll eine Pauschale der geschätzten Versandkosten in Höhe von 86,66 EUR einfach so hinzufügen und darauf die 19% EUst erheben. Dagegen kann man Einspruch einlegen und die korrekte Rechnung mit den realen Versandkosten vorlegen, dann bekommt man die Abgabendifferenz vom Zoll ein halbes Jahr später erstattet. DHL könnte dem Zoll auch direkt die echten Versandkosten mitteilen. Tun sie aber nicht, weil es Verbrecher sind!
    Theoretisch könnte man dieses „ Versehen “ mit den Versandkosten auch gleich beim Zoll selber klären WENN, ja WENN DHL bei Annahmeverweigerung das Paket beim lokalen Zoll abgeben würde. Aber wer hätte das gedacht … natürlich macht DHL das nicht. DHL droht mit Rücksendung zum Versender, wenn man nicht zahlt! DHL erpresst sich also an der Haustür ihr Geld! Es gibt noch eine Möglichkeit, die aber nicht immer funktioniert: In dem Moment, wo das Paket abgehoben ist, sendet man der DHL Zollabteilung in Leipzig eine Mail mit der Waybill Nr, das sie ein Paket erwarten und die korrekten Versandkosten beachten sollen (Rechnung der Mail beifügen).

    DHL selber berechnet eine Kapitalbereitstellungsgebühr, da DHL die Abgaben ja im Vorfeld für den Zoll auslegt. Das sind noch mal 10 EUR + MwSt 1,90. Also habe ich auf die ganze Ware nochmal 39,20 EUR an Gebühren gezahlt. Zuzüglich den 22 EUR Versandkosten kommen wir auf „Folgekosten“ von 61,20 EUR! Die Kapitalbereitstellungsgebühr kann man umgehen, wenn man eine EORI Nummer beim Zoll (geht auch als Privatperson) beantragt. Dann kann man bei DHL mit dieser EORI Nummer die Abgaben vom Konto einziehen lassen. DHL muss also nicht mehr vorstrecken und die Kapitalbereitstellungsgebühr wird nicht erhoben!

    Sollte die Sendung Zollpflichtig werden, kommen auf den Gesamtbetrag (Artikelpreis + Versand) nochmal zwischen 2-5% Zollgebühren drauf.

    Eine weitere Versandmöglichkeit ist der Versender EMS.
    Mit EMS ist es eine Spur komplizierter. EMS ist in etwa so schnell wie DHL, allerdings gibt es da ein Problem.

    Die Sendungen von EMS werden zum Frankfurt Airport geliefert. Und dort in Frankfurt sitzt der Kooperationspartner GDSK. Das ist die Gesellschaft der Schnellkuriere und der Kooperationspartner vom EMS.
    In dem Moment, wo die GDSK das Paket von EMS erhalten hat, wird es komplett erfasst und der Frachtbrief eingescannt. Dann wir der Empfänger von der GDSK angeschrieben, das er die nötigen Unterlagen zur Verzollung der GDSK zusenden möchte! Der Haken dabei ist, das die GDSK ca. 25-30 EUR Bearbeitungsgebühren für die Verzollung sehen möchte! Oder man lässt das Paket zurück zum Absender senden! (Die GDSK selber darf übrigens nicht ausliefern, sondern muss das Paket später GLS, DPD, etc übergeben).
    Zu den 25-30 EUR kommen natürlich noch die ganzen Zollabgaben hinzu!

    Wenn man sich die 30 EUR sparen möchte, kann man aber auch eine Internetselbstverzollung durchführen. Dazu hat man das Recht! Ich selber habe schon mehrmals die Internetverzollung gemacht und es ist sehr sehr kompliziert, aber machbar!
    Man füllt also das Online Formular vom Zoll zur Selbstverzollung aus, legt alle Unterlagen bei und schickt es zum Hauptzollamt nach Frankfurt. Der GDSK teilt man per Mail mit, das man sein Paket selbst verzollt. Wenn das Hauptzollamt dann alles bearbeitet hat, gibt die GDSK das Paket zum versenden frei und die Rechnung vom Zoll kommt per Post!

    Ich nutze EMS und die Selbstverzollung gerne, weil dort im Vorfeld von mir alle korrekten Daten zur Berechnung eingereicht werden und ich nicht von DHL oder Zoll Leipzig mit geschätzten Beträgen beschissen werde.

    Bei Bestellungen in den USA sieht das nicht viel anders aus.

    Vor einigen Wochen habe ich wieder eine Bestellung bei einem US Händler getätigt.
    Ich lasse aus den USA sehr gerne per FedEx versenden, da dort die Einfuhrumsatzsteuer fair abgerechnet wird und man die Gebühren per Rechnung zahlen kann – obwohl das Paket direkt nach Hause an die Haustür kommt. Bei FedEx musste ich nie länger als 2-3 Tage auf mein Paket warten!

    Hier eine Rechnung von FedEx, basierend auf einem Gesamtbetrag von 83 EUR:
    [​IMG]

    Natürlich erhebt auch FedEx Kapitalbereitstellungsgebühren in Höhe von 12,00 EUR. Aber die EUSt wird korrekt berechnet, da die Versandkosten entweder von FedEx selbst in einer Tabelle errechnet werden, oder aber der Versender die realen Versandkosten an FedEx übermittelt, die FedEx wiederum dem Zoll zur Berechnung bereitstellt. Anders als DHL, die eben genau diesen Schritt auslassen und der Zoll daher die Versandkosten auf pauschal 86 EUR schätzt.

    Wenn man bei fedEx eine Kundennummer beantragt und am SEPA Verfahren teilnimmt, entfallen die Gebühren.

    Ich lasse in den USA übrigens meine Teile nicht direkt von den Händlern nach Deutschland versenden, sondern nutze dafür einen Weiterleitungsservice. Die Firma BONVU.

    Kurz erläutert was diese Firma für einen macht:
    Dem Händler, bei dem man eine Ware gekauft hat, teilt man als Versandadresse die Adresse von BONVU in den USA mit. Der Händler sendet die Ware nun dorthin (nach Texas).
    Man selber richtet auf seinem Bonvu Konto eine „ankommende Lieferung“ ein, damit Bonvu weiss, das ein Paket für einen ankommt.

    Wenn es bei BONVU angekommen ist, wird dies in dem Konto vermerkt. Nun kann man verschiedene Services buchen. Z.b. kann man sich noch mehr Pakete aus den USA dorthin senden lassen, Bonvu packt sie in ein grosses Paket zusammen und versendet es nach Deutschland. Vorteil: Man bezahlt nur einmal Versandkosten. Und zwar kann man sich aussuchen, mit welchem Spediteur man versenden lassen will…egal ob FedEx, DHL, UPS, USPS oder sonstwas. Die Versndkosten sind fair und kann man im Vorfeld anzeigen lassen und zwischen dem günstigsten und teuersten wählen.

    BONVU berechnet nur eine Servicegebühr für das, was man erledigt haben möchte. Eine einfache Weiterleitung für ein einfaches Paket ohne Schnickschnack von USA nach Deutschland kostet eine Gebühr von 9 Dollar. Man kann es auch umpacken lassen, oder eben mehrere Sendungen zu einer zusammenfassen lassen, das kostet dann eben mehr.

    Man spart aber immer, da die meisten US Händler beim Direktversand nach Deutschland teils unverschämte Versandkosten berechnen. Z.B. Rückleuchten für 150 Dollar Versand habe ich mir per BONVU für 25 Dollar Versand schicken lassen!

    Adresse von BONVU
    https://www.bonvu.com/de


    Thema ebay Global Shipping Program:

    In letzter Zeit tauchen bei eBay.com immer mal wieder die sogenannten "Import charges" zusätzlich zu den Versandkosten auf.
    Dabei muss man vorsichtig sein. Offiziell ist es so, das diese Händler das "Global Shipping Programm" von eBay nutzen, das im Vorfeld diese Gebühren erhebt und man durch die Zahlung angeblich keinen Zoll mehr in Deutschland bezahlen muss.

    Das Golbal Shipping Programm von eBay nutzt als Dienstleister "Pitney Bowes", welche Firma wiederum unterschiedliche Spediteure mit dem Versand beauftragt. Die Sendungsverfolgung erfolgt daher nur über das eBay Konto selber. Im Status sieht man häufig, das die Pakete quer durch die USA gehen, bevor sie dann nach Deutschland versendet werden!

    Das klappt auch alles wunderbar, aber nun zu dem Thema mit den "Import Charges". Ich habe jetzt einmal den Fall gehabt, das ein Paket, wenn es in Deutschland angekommen ist und mit DHL weiterbefördert wurde, bei nicht ausreichender Zollinhaltserklärung eben doch normal beim Zoll landen und man seine ganzen Gebühren entrichten muss. Auf Nachfrage, das ich ja in den USA schon die "Import Charges" bezahlt habe, wurde mir gesagt, das dem deutschen Zoll es absolut egal ist, was ich irgendwo im Ausland bezahlt habe, und es in Deutschland ganz nach Vorschrift nochmals entrichtet werden muss! Das ist aber die Ausnahme bei dem Global Shipping Program. In der Regel ist es so, das Hermes und GLS genutzt werden, und das ich dann wirklich nichts mehr zahlen muss. Dann funktioniert auch eine Inland Sendungsverfolgung über die Dienste Artis und Arvato, die ebenfalls dort mit involviert sind. Das kein Zoll entrichtet werden muss, liegt daran, das die Pakete aus den USA per Sammelverzollung importiert werden (Die Unternehmen senden gleich massenweise Pakete von USA nach Europa).

    Ich hoffe, ich konnte etwas zum internationalen bestellen beitragen!

    Gruß,
    Ben
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2018

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